Zimt galt früher als echte Kostbarkeit! Arabische Händler waren die ersten, die diesen vertrieben, hielten dessen Herkunft aber natürlich streng geheim. So bildeten sich abenteuerliche Gerüchte: Angeblich baute eine bestimmte Vogelart ihre Nester aus Zimtstangen und die Sammler müssten diese aus den hohen Baumkronen stehlen.
Heute schätzen wir Zimt als Räucherwerk, als Aroma in Zahncremes oder Kaugummis, als Kaffeegewürz und natürlich auch als Zutat in diversen Gebäcksorten. Daran erfreuen sich insbesondere die Hamburger Franzbrötchen jahrein, jahraus großen Zuspruchs – und das nicht nur zu Weihnachten! Zimt, ob als Pulver oder als Stange, ist dabei nichts anderes als die Rinde des Zimtbaumes. Oder besser gesagt: verschiedener Zimtbäume. Die Zimtkassie (Cinnamomum cassia) auch „Chinesischer Zimtbaum“ oder „Cassia“ genannt, ist seit ca. 3000 v. Chr. bekannt. Der „Ceylon-Zimtbaum“ oder „Echte Zimtbaum“ (Cinnamomum verum) ist ursprünglich in Sri Lanka beheimatet und wird zur Herstellung von Ceylon-Zimt verwendet.
Geerntet wird meist während der Regenzeit, wenn der Geschmack am intensivsten ist. Dann trennt man die dünne Schicht unter der Borke heraus und lässt sie im Schatten trocknen. Dabei rollen sich die Stücke von selbst auf. Mehrere davon werden schließlich behutsam ineinandergeschoben, was die bekannte Zimtstange ergibt. Eine Ceylon-Zimtstange sieht daher im Querschnitt etwa aus wie eine Zigarre. Die wesentlich dickere Rinde der Cassia hingegen ergibt in der Regel eine röhrenförmige Stange.
In der Lebensmittelindustrie ist Cassia weit verbreitet. Cassia-Zimt schmeckt intensiver als der Ceylon- Zimt. Beide enthalten unterschiedliche Mengen an Cumarin. Cumarin ist ein natürlicher Aromaund Duftstoff, den viele Pfl anzen enthalten. In höheren Konzentrationen kommt er in Zimtsorten vor, zum Beispiel aber auch in Waldmeister. Im Vergleich zu Cassia-Zimt enthält Ceylon- Zimt deutlich weniger Cumarin.