Grüner & Matcha Tee
Die Welt des Grünen Tees
„Manche Teeblätter sehen faltig aus wie die Stiefel tatarischer Reiter, andere regelmäßig wie die Brust eines Bullen, andere gekräuselt wie ziehende Wolken über den Bergen, noch andere wie das vom Windhauch aufgerührte Wasser oder wie frisch gepflügtes Land, auf das eben ein heftiger Regen niedergegangen ist.“ Lu Yu, 740–804 n. Chr. Bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert gab es in China den Grünen Tee als alternative Herstellungsmethode – dennoch hat es bis zum achten Jahrhundert gedauert, bevor der chinesische Dichter Lu Yu sie in seinem Buch Ch’a-ching – Das Buch vom Tee – ausführlich beschrieb und damit weithin bekannt machte. Im Gegensatz zu Schwarzem Tee wird Grüner Tee während des Herstellungsprozesses nicht fermentiert. In China war es üblich, diesen Oxidationsvorgang durch kurzes Rösten der Teeblätter in heißen Wok-Pfannen zu unterbinden, was sich manchmal in einer herb-rauchigen bis blumigen Geschmacks-Note niederschlug.
Jasmintee aus China Blütenzauber aus Asien
Grundlage für diese Spezialität ist unser Pouchong – eine spezielle Teequalität, die geschmacklich zwischen Grünem Tee und einem leichten Oolong anzusiedeln ist. Im Mondschein gepflückte, frische Jasminblüten werden dann mit dem noch warmen Pouchong vermischt und geben ihre Duft- und Geschmacksstoffe an ihn ab. Später werden die wertvollen Blüten herausgesammelt – bis auf ein paar wenige, die zur Zierde darin verbleiben. Die Tasse hat eine hellorange Färbung und verzaubert durch ihren zarten Geschmack.
Chinesischer Grüntee nach japanischer Art
Das entscheidende Merkmal des Grünen Tees ist, dass seine Oxidation frühzeitig durch Hitzeeinwirkung gestoppt und damit die Umwandlung seiner vielfältigen Inhaltsstoffe verhindert wird. Im Gegensatz zu Japan, wo die Blätter gedämpft werden, erfolgt dies in China traditionell durch Rösten. Einige Teeplantagen in China haben jedoch die typischen Fertigungsstufen der japanischen Teeproduktion übernommen und großartige Qualitäten erzeugen können.
Grüner Tee aus Japan. Tausend Jahre Teetradition
Japan ist bekannt für seine stolze tausendjährige Teetradition. Neben den exzellenten Qualitäten zeugt davon auch der hohe Bedarf im eigenen Land: Nur ein Bruchteil der japanischen Tees wird exportiert. Davon wiederum geht der größte Anteil in die EU-Länder. Das Klima in Japan zeichnet sich durch einen ausgeprägten Jahreszeitenwechsel aus – und genau dieser steigert die Güte der Japan Tees. Besonders im Frühling wechseln sich Nebel, Sonne und leichter Niederschlag ab und helfen den Teepflanzen, das für den Japan Tee so typische Aroma zu bilden. Aber nicht nur das Klima, sondern vor allem die aufwendige Herstellung machen japanischen Tee so besonders: So werden die frisch gepflückten Blätter sofort in einem Dampf-Verfahren erhitzt, um die weitere Fermentation zu verhindern und die Bestandteile in ihrem Rohzustand zu erhalten.
Puristischer Genuss aus aller Herren Länder
Auch aus Teesorten, die traditionell zu Schwarzem Tee verarbeitet werden, kann man Grüntee produzieren. Nur einem sehr kleinen Teil der jährlichen Ernte ist allerdings in der Regel dieses Privileg vergönnt. Umso exquisiter und seltener sind die Tee-Spezialitäten, die wir Ihnen mit Freuden hier anbieten: Auch unser Grüner Tee aus Darjeeling ist und bleibt ein echter Grüner Tee aus Darjeeling – elegant, blumig und mit einer feinen Note nach frischem Heu. Eine ganz besondere Seltenheit ist hingegen Grüner Tee aus Ceylon: Seine Zitrus-Noten sind auffälliger als die seines schwarzen Verwandten. Eine fruchtige Frische zeichnet ihn ebenso aus wie die auffällige Färbung seiner Tasse.