Wie kommt die Farbe in den Tee?

Tee wächst am Strauch – oder etwa nicht? So weit, so richtig. Doch wenn man genauer hinsieht, ist die ganze Sache doch ein wenig komplexer. Denn Tee ist ein so vielfältiges Naturprodukt, dass man es unmöglich in einem einzigen Satz beschreiben kann.

Tee wächst also am Strauch. Genauer gesagt sind damit die Blätter, Blattknospen und Stiele einer Pfl anze namens „Camellia sinensis“gemeint. Nun muss man noch sagen, dass der Assam-Tee eine Eigenheit ist. Er stammt als einziger Tee von der „Camellia assamica“ ab. Und ja, so unglaublich es klingt, bis auf die kleine Ausnahme, stammen die vielen tausend Teesorten, die wir kennen, von derselben Pfl anze ab. Ob ein frischer Grüntee daraus wird oder ein malziger Schwarztee, ein feiner Oolong oder ein komplexer Pu Erh – das ist letztendlich nichts anderes als das Ergebnis der Verarbeitung nach dem Pfl ücken.

Schwarztee beispielsweise durchläuft fünf Phasen: Welken, Rollen, Oxidieren, Trocknen und Sortieren. Dieser Herstellungsprozess wird auch als „orthodoxe Methode“ bezeichnet. Das Ergebnis kommt dann, je nach Herkunft, etwa als Darjeeling oder Ceylon in den Handel. Wie aber entstehen die anderen Teesorten? Vereinfacht ausgedrückt, ist die Oxidationsphase ausschlaggebend, während derer sich die Inhaltsstoffe des Blattes unter dem Einfl uss von Enzymen und Sauerstoff geschmacklich verändern und verfärben. Bei Grünem Tee möchte man genau das verhindern und unterbindet die Oxidation möglichst früh. Dies erzielt man, indem man die Teeblätter heißem Dampf aussetzt oder sie in großen Pfannen röstet. So bleiben die Inhaltsstoffe weitesgehend unverändert erhalten – der Tee behält seine grüne Färbung und viele seiner Bitterstoffe. Auch für Gelben, Weißen und Oolong-Tee gilt ähnliches: Neben vielen anderen Faktoren, wie Blattqualität und Trocknung, sind es Abstufungen der Oxidationsphase, welche im Wesentlichen den Unterschied zwischen diesen Tees ausmachen. Beim Gelben Tee wird sie ebenfalls ganz verhindert. Bei Weißem Tee läuft sie zu etwa 2 % ab.

Oolong Tee liegt etwa zwischen Schwarzem und Grünem Tee und wird daher auch als „halboxidierter Tee“ bezeichnet. Eine Sonderstellung nimmt der Pu Erh ein: Gleicht seine Verarbeitung zunächst der von Grünem Tee, lässt man ihn anschließend in Bambusfässern reifen, zum Teil jahrelang. Dabei fi ndet unter dem Einfl uss von Mikroorganismen eine Fermentation statt, welche für den charakteristisch erdigen Geschmack des Pu Erh verantwortlich ist.

Und welcher Tee ist nun der Beste?

Lange Zeit war nur Schwarzer Tee bei uns bekannt und Teetrinker erfreuten sich an dem kräftigen Geschmack und seiner kupferroten Tasse. Mittlerweile ist auch Grüntee auf dem Vormarsch und findet eifrige Befürworter, die gerade die Wirkung seiner unverfälschten Inhaltsstoffe loben. Argumente für jede Variante gibt es also zuhauf. Doch welche letztendlich für Sie die beste ist, bleibt Ihre ganz persönliche Entscheidung. Und um die zu treffen, empfehlen wir: probieren, probieren, probieren!

 

Tags: Tee

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