Um den ganzen Geschmacks- und Aromemreichtum eines guten Kaffees voll zur Geltung zu bringen, ist die Zubereitung mit einer French Press sehr zu empfehlen. Die etwas sperrige, aber auch geläufige deutsche Bezeichnung für diesen Kaffeebereiter lautet Pressstempelkanne. Gelegentlich wird sie auch als Siebstempelkanne, Kolbenkanne oder Cafetière bezeichnet. Da diese geniale Art der Kaffeezubereitung ursprünglich aus Frankreich stammt, ist der Name French Press wahrscheinlich die beste Bezeichnung.
Deshalb schmeckt der Kaffee aus der French Press kräftiger und vollmundiger
Die Zubereitung in einer French Press folgt nach dem sogenannten Full Immersion Prinzip. Damit ist gemeint, dass der gemahlene Kaffee während des Aufbrühens komplett und über einen verhältnismäßig langen Zeitraum von heißem Wasser umspült wird. Dabei werden alle geschmacksbildenden Bestandteile schonend und fast vollständig aus dem Kaffeemehl gelöst und das Aroma kann sich optimal entwickeln. Als Filter dient ein Sieb aus geschmacksneutralem Metall, Keramik oder Porzellan, das selbst keine Inhaltsstoffe aufnimmt.
Das Gegenteil des Full Immersion Prinzips ist das Aufbrühen nach der Pour Over Methode, in deren Verlauf der gemahlene Kaffee mit heißem Wasser übergossen wird und nur eine kurze Einwirkungszeit verbleibt. Auch bindet der Papiereinsatz eines gebräuchlichen Handfilters Teile der geschmacksbildenden Fette und Öle aus dem Kaffeemehl, die dann im fertig gebrühten Kaffee fehlen.
Wie Sie mit einer French Press Ihren Kaffee richtig zubereiten
Die French Press ist ein Kaffeebereiter, mit dem Sie in kurzer Zeit und ohne Mühe zu einem perfekten Kaffee kommen. Sie füllen den gemahlenen Kaffee ein, übergießen ihn mit Wasser, setzen den Deckel mit dem Siebstempel auf, drücken diesen hinunter und schon ist der Kaffee genussfertig. Allerdings sollte man einige Dinge beachten und sorgfältig vorgehen, um diesen praktischen Kaffeebereiter optimal zu nutzen.
Der richtige Kaffee
Welche Kaffeesorten Sie für die Zubereitung mit einer French Press verwenden, bleibt Ihrem persönlichen Geschmacksempfinden überlassen. In diesem Kaffeezubereiter gelingt Ihnen ein kräftiger Arabica ebenso wie ein milderer Robusta. Entscheidend für ein gutes Ergebnis ist jedoch der Mahlgrad.
Der Kaffee muss ein wenig gröber gemahlen werden, als dieses für den klassichen Handfilter nötig wäre. Wählen Sie auf Ihrer Kaffeemühle mindestens eine mittlere Einstellung. Zu fein gemahlenes Kaffeemehl extrahiert zu stark und der Kaffee kann unangenehm bitter oder sogar sauer schmecken. Auch werden zu feine Körner nicht vom Stempelsieb erfasst. Neben dem Mahlgrad ist auch die richtige Menge wichtig. In eine French Press mit dem gängigen Fassungsvermögen von einem Liter sollten Sie 55 bis 65 Gramm Kaffee einfüllen. Bei anderen Größen sollten Sie zunächst den Angaben des Herstellers folgen und sich allmählich an die ideale Menge für Ihren persönlichen Geschmack herantasten.
Die richtige Wassertemperatur für die Zubereitung in der French Press
Bevor Sie das frisch aufgekochte Wasser in den Kaffeebereiter einfüllen, sollten Sie es etwas abkühlen lassen. Die Temperatur sollte zwischen 92° und 96° liegen. Das müssen Sie nicht unbedingt mit einem Thermometer prüfen, mit einer Abkühlungszeit von ungefähr 30 Sekunden sind die Werte erfahrungsgemäß erreicht.
Den Kaffee fertigstellen
Gießen Sie das heiße Wasser in Ihren Kaffeebereiter und rühren Sie das Wasser-Kaffee-Gemisch einmal sorgfältig durch. Dann setzen Sie den Dekel auf und drücken das Sieb etwas herunter. Das oben schwimmende Kaffeepulver sollte dabei unter die Wasseroberfläche gedrückt werden. So stellen Sie sicher, dass die gesamte Menge des eingefüllten Kaffees vollständig für die Extrahierung genutz wird.
Jetzt sollte die Mischung etwa 4 Minuten ziehen. Aber auch das hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Sie können den Kaffee auch nur 2-3 Minuten – für eine milde Note – oder 5 Minuten – für einen ausgeprägt kräftigen Geschmack - ziehen lassen. Danach drücken Sie den Siebstempel langsam und gleichmäßig herunter bis sich darunter nur noch feste Bestandteile gesammelt haben. Deckel und Sieb verbleiben in dieser Position und Sie können jetzt Ihren Kaffee einschenken und genießen.
Das Reinigen nicht vergessen
Nach jedem Gebrauch sollten Sie Ihren Kaffeebereiter gründlich mit heißen Wasser ausspülen. Das Sieb sollten Sie zusätzlich unter einem scharfen Wasserstrahl sorgfältig ausspülen, damit keine Rückstände in den feinen Öffnungen verbleiben. Spülmittel sind in der Regel nicht notwendig und Sie sollten deren Gebrauch auch bei stärkerer Verschmutzung vermeiden.
Selbst feinste Spülmittelreste werden das Aroma Ihres Kaffees beeinträchtigen.