Kaffee aus Indien

Kaffeebohnen aus Indien? Viele Menschen kennen nur die bis zum Horizont reichenden Teeplantagen. Richtig ist: das Land zählt zu den bekanntesten Teelieferanten der Welt und bewirtschaftet unzählige Anbauflächen. Allerdings hat sich auch der Anbau von Kaffee zu wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Heute gehört Indien zu den fünf erfolgreichsten Kaffeeproduzenten der Welt und exportiert jährlich viele Tonnen der kleinen Bohnen in unzählige Länder auf der Erde. Darüber hinaus wurden mit den Jahren spezielle Veredelungsverfahren entwickelt, die unter Gourmets als Delikatesse gelten. Wie zum Beispiel der Indien Monsooned Malabar Kaffee.

Wie eine Tee-Nation Kaffee lieben lernte

So richtig weiß keiner, wie der Kaffee erstmals nach Indien kam. Es werden viele unterschiedliche Geschichten erzählt. Eine Legende besagt beispielsweise, dass ein junger Inder Mitte des 17. Jahrhunderts Kaffeebohnen auf einer Pilgerfahrt nach Mekka entdeckte und mit nach Hause brachte. Er soll so begeistert von der Frucht gewesen sein, dass er sie fortan in seiner Heimat, einem kleinen Dorf in Südindien, anpflanzte. Andere Menschen halten die Geschichte für ein Märchen. Sie glauben, dass die britischen Kolonialherren aus Europa im 18. Jahrhundert Bohnen ins Land mitbrachten und erste Plantagen in Auftrag gaben. Wie auch immer die wahre Geschichte lautet: Fakt ist, dass der Kaffeeanbau im Laufe von hunderten von Jahren stetig weiter wuchs und sich positiv entwickelte. Immer mehr Inder interessierten sich für den Anbau oder fanden auf den Plantagen eine Anstellung. Ein neuer wichtiger Wirtschaftszweig war entstanden. Das belegen auch alte Urkunden der Gründung des indischen Kaffee-Gürtels entlang bekannter Anbaugebiete. Das Zentrum des indischen Kaffeeanbaus liegt noch heute im Süden des Landes und erstreckt sich über mehrere Staaten.

Trotz der interessanten Geschichte und ersten wirtschaftlichen Erfolgen war das schwarze Pulver weiterhin kein beliebtes Getränk unter der indischen Bevölkerung. Die Inder blieben skeptisch, wussten nicht recht, wie sie es verwenden und zubereiten sollten und tranken weiter ihren geliebten Tee. Das änderte sich allerdings schlagartig, als die indische Regierung 1942 das Coffee Board of India gründete. Die Politik förderte fortan den Anbau von Kaffee, da sie den hohen wirtschaftlichen Nutzen erkannt hatten. Kleine Kaffeeproduzenten bekamen Fördergelder aus einem speziell eingerichteten Fond und konnten ihre Anbauflächen Stückweise erweitern. So konnte Indien in den vergangenen Jahren seine Produktion deutlich steigern und aufgrund neuartiger Erntemethoden den Gewinn nahezu verdoppeln. Seither steht das Land auch auf der Liste der erfolgreichsten Kaffeeproduzenten der Welt. Seit den Neunzigerjahren wurde die Vermarktung von Kaffee aufgrund der Liberalisierung der indischen Wirtschaft wieder verstärkt in private Hände abgegeben. Heute wächst der Kaffeeanbau wesentlich stärker als andere Exporte in die Länder der Erde. Das liegt auch an der gestiegenen inländischen Nachfrage. Inder und Inderinnen haben das schwarze Genussmittel nun auch für sich entdeckt! Auf Speisekarten indischer Restaurants, Bars und Hotels findet sich längst eine große Auswahl der köstlichen Flüssigkeit. Inder trinken ihren Kaffee gerne landestypisch: Ein Beispiel ist die Zubereitung von Masala-Kaffee, der mit beliebten Gewürzen wie Kardamom und Zimt sowie braunem Zucker und Milch frisch zubereitet wird. Aber auch ein Tässchen Malabar wird häufig in Cafés bestellt.

Die besondere Ernte indischer Kaffeebauern

Die bekanntesten Plantagen für Kaffee erstrecken sich über viele Kilometer entlang des Südens Indiens. Noch heute heißt die Gegend Kaffeegürtel und wird längst von Touristengruppen bereist. Die größten Anbauflächen der schwarzen Bohne befinden sich in den Bundesstaaten Karnataka, Kerala und Tamil Nadu. Auf den weitläufigen Plantagen werden vor allem Bohnen der Sorten Robusta und Arabica angebaut und anschließend geerntet. Die beiden Sorten bilden die Hauptproduktion des Landes und werden säckeweise in andere Länder versendet.

Monsooning: Kaffeeveredelung nach indischer Tradition

Eine der aufwendigsten Veredelungsverfahren von Kaffeebohnen stammt aus Indien und heißt Monsooning. Als vor Jahrhunderten die geernteten Kaffeebohnen auf großen Frachtenseglern nach Europa transportiert wurden, passierte Erstaunliches: Während der langen Überfahrt waren die Bohnen hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Dadurch veränderte die Kaffeebohne nicht nur ihre Farbe, sondern entwickelte ein einzigartiges Aroma. Viele Europäer waren begeistert von den hellen Bohnen aus Indien und liebten den besonderen Geschmack des Kaffees. Um die alte Tradition des Monsooning nicht zu verlieren suchten indische Kaffeebauern lange eine natürliche Methode, um den Feuchtigkeitsanstieg in den Bohnen herzustellen. Sie nutzten die besondere Jahreszeit in Indien aus und ernteten die Bohnen bei starken Monsun. Spezielle Hallen wurden gebaut, in denen die Kaffeebohnen noch lange nach der Ernte unter den starken Regenfällen gelagert wurden und anschließend trocknen mussten. So entwickelte sich die traditionelle indische Methode: das Monsooning.

Kaffeeliebhaber kennen den Ausdruck "Monsooned Malabar" längst. Feine Geschmacksaromen und ein unverkennbar würziges Aroma machen die besondere Kaffeesorte unter Gourmets so beliebt. Für die Herstellung des Malabar-Kaffees werden ausschließlich Arabica-Bohnen der höchsten Klassifizierung, genannt "A grade", verarbeitet. Die Bohnen durchlaufen noch heute dieses besondere Reifeverfahren: Während des indischen Monsuns werden die Bohnen mindestens fünf Tage lang den starken Regenfällen ausgesetzt, bevor sie in großen Lagerhallen von einsetzenden Monsunwinden getrocknet werden. Die Trocknung der Kaffeebohnen dauert sieben lange Wochen. Durch die Aussetzung der Bohnen mit den starken Regenfällen des Monsuns, erhalten die Arabicas einen höheren Feuchtigkeitsgehalt als herkömmliche Kaffeebohnen. Zudem ändern die Bohnen ihre Farbe. Die nun gelblich leuchtenden Arabicabohnen werden in traditionelle Jutesäcke umgefüllt und trocknen weitere zwei Wochen. Dabei werden die schweren Säcke einmal wöchentlich umgeschichtet, um der Schimmelbildung vorzubeugen. Nun werden die Arabicas erneut per Hand nach Qualität sortiert. Die Kaffeebohnen der höchsten Klassifizierung werden anschließend hochpreisig exportiert. Aufgrund des natürlichen Verfahrens erhält der Monsooned Malabar Kaffee ein unverwechselbar fein würziges Aroma, das unter Kennern edler Sorten sehr beliebt ist. Malabar gilt somit als typisch indischer Monsooned-Kaffee und erinnert noch heute an die Anfänge des Handels mit Europa!

 

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